Wissenswertes zu elastischen Böden

allgemeine Informationen

Arten und Formen von elastischen Bodenbelägen

Zu den elastischen Bodenbelägen gehören sehr unterschiedliche Materialien mit entsprechend unterschiedlichen Eigenschaften, Qualitäten und Einsatzbereichen. Je nach Nutzungsart und Beanspruchung kann zwischen folgenden elastischen Bodenbelägen gewählt werden:

  • Linoleum
    dazu gehören gemusterte und unifarbene Linoleum-Beläge, Linoleum mit Schaumrücken oder mit Korkmentrücken sowie Korklinoleum
  • PVC-Beläge
    dazu gehören heterogene und homogene Polyvinylchlorid-Beläge sowie Verbundbeläge und CV-Beläge (CV = Cushioned Vinyl)
  • PO-Beläge
    sind Bodenbeläge aus Polyolefin
  • Quarzvinyl-Beläge
  • Elastomer Beläge
    auch Gummi- oder Kautschukbeläge genannt, in homogener oder heterogener Ausführung, mit oder ohne Schaumstoffbeschichtung
  • Kork-Bodenbeläge
    dazu gehören Kork-Fertigparkett, Presskorkplatten und Korkmentunterlagen
  • Laminate
    bilden eine Sondergruppe innerhalb der elastischen Bodenbeläge

Am häufigsten werden elastische Bodenbeläge als Bahnenware (außer Laminat) verlegt, viele der unterschiedlichen Beläge sind auch als Fliesen- bzw. Plattenware erhältlich. Einige – z.B. Linoleum,  PVC und Kork – sind ähnlich wie Laminat mit Nut und Feder ausgerüstet und können mit Klicksystemen verlegt werden.

Die Belagsarten sind in unterschiedlichen Normen beschrieben, ihre Klassifizierung ist in DIN EN 685 geregelt.

 

Eigenschaften und Materialien elastischer Bodenbeläge

Elastische Bodenbeläge sind schallschluckend, trittschall- und wärmedämmend sowie pflegeleicht. Zu den elastischen Bodenbelägen, die aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, zählen Linoleum, Naturkautschuk-/Naturlatexbeläge und Kork (für die Gewinnung von Kork werden die Korkeichen geschält, die Rinde wächst nach, sodass die Korkeiche nicht gefällt werden muss). Beläge, die aus begrenzten Rohstoffen hergestellt werden, sind PVC und andere Kunststoffe sowie Gummi aus Synthesekautschuk/-latex. Aufgrund der sehr verschiedenen Arten von elastischen Belägen unterscheiden sie sich auch in ihren Eigenschaften und Einsatzbereichen sehr stark.

In den vergangenen Jahren haben sich viele Hersteller von elastischen Bodenbelägen intensiv mit den Themen Schadstoffe, Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch auseinandergesetzt. Ihre Betriebe und Verfahrensweisen sind nach ISO 9001 (Qualitätsmanagementnorm) und nach ISO 14001 (Umweltmanagementnorm) zertifiziert. Die ISO 14001 beinhaltet weitere Normen, z.B. auch zur Ökobilanz.

Informationen zu den Belagsarten Linoleum, PVC, Gummi/Kautschuk und Kork finden Sie in den entsprechenden nachfolgenden Kapiteln, die Einordnung der Beläge nach ihren Einsatzbereichen im Beitrag „Einsatzbereiche und Klassifizierung elastischer Bodenbeläge“.

Alle elastischen Bodenbeläge werden auf dem planen Untergrund verklebt, die Fugen lassen sich bei den meisten Belägen verschweißen, sodass keine Nässe in den Untergrund dringen kann.

 

Einsatzbereiche und Klassifizierung elastischer Bodenbeläge

Damit die Auswahl der sehr unterschiedlichen Arten von elastischen Bodenbelägen einfacher fällt und für die jeweilige Anforderung der „richtige“ Belag gewählt werden kann, ist in der DIN EN 685 ein Klassifizierungssystem aufgeführt. Die Norm teilt die unterschiedlichen Einsatzbereiche in Wohnen, gewerblich und industriell. Bodenbelagshersteller sind verpflichtet ihre Produkte nach dem Stand der Technik, also nach den gültigen Normen, zu kennzeichnen und einzustufen. Die bis Mitte der 1990er Jahre gültigen alten K-Einstufungen sind nicht mehr zulässig.

Wohnen (Bereiche mit privater Nutzung)

  • Klasse 21 / mäßig: Räume mit geringer Nutzung, wie z.B. Schlafzimmer
  • Klasse 22 / normal: Räume mit mittelstarker Benutzung, z.B. Wohnräume und Eingangsbereiche
  • Klasse 23 / stark: Räume mit intensiver Nutzung, wie z.B. Wohnräume und Eingangsbereich (siehe Bild 1)

Gewerblich (Bereiche mit öffentlicher und gewerblicher Nutzung)

  • Klasse 31 / mäßig: Bereiche mit geringer und/oder zeitweiser Nutzung, wie z.B. Hotelzimmer, Einzelbüros, Konferenzräume
  • Klasse 32 / normal: Bereiche mit mittelstarkem Verkehr, wie z.B. Hotel, Einzelbüros, Klassenzimmer und kleine Läden
  •  Klasse 33 / stark: Bereiche mit starkem Verkehr, wie z.B. Großraumbüros, Mehrzweckhallen, Schulen oder Kaufhäuser
  • Klasse 34 / sehr stark: Bereiche mit sehr starker Nutzung, wie z.B. Kaufhäuser, Mehrzweckhallen, Schalterhallen oder Flughäfen (siehe Bild 2)

Industriell (Bereiche die von der Leichtindustrie genutzt werden)

  • Klasse 41 / mäßig: Räume in denen überwiegend im Sitzen gearbeitet wird, mit gelegentlichem Fahrzeugverkehr, wie z.B. Elektronik- oder Feinmechanikwerkstätten
  • Klasse 42 / normal: Bereiche in denen die Arbeit überwiegend im Stehen ausgeführt wird und mit Fahrzeugverkehr, wie z.B. Lagerräume
  • Klasse 43 / stark: industrielle Bereiche, u.a. Lager- und Produktionshallen (siehe Bild 3)

Die Norm bietet den Vorteil des einheitlichen Produktvergleichs auf dem ganzen europäischen Markt, dass Nachprüfungen und Klassifizierungen in Importländern entfallen, Verschleierungstaktiken für Produkte, die der Klassifizierung nicht standhalten nicht mehr möglich sind und für den Planer somit Zeit- und Kostenersparnisse.

 

Weitere Beläge:

Elastische Bodenbeläge:   Gummibeläge   PVC    Linoleum

Holzböden:    Dielen     Holzpflaster    Parkett

Steinbeläge:     Keramische Beläge     Naursteine